Auf insgesamt 27 Semester an der Technischen Universität Chemnitz kommen wir im Büro und das verteilt auf zwei Jahrzehnte von 2003 bis 2023. Wir haben den Bildungsstreik von 2009 miterlebt, den Bau der Straßenbahn am Campus Reichenhainer Straße, die Eröffnung der neuen Universitätsbibliothek und das digitale Studium während der Corona Pandemie. Heute arbeiten wir bei EffiCon im Vertrieb, Marketing, IT, Mitarbeiterbindung – im Grunde überall! Denn die Palette der von uns absolvierten Studiengänge ist schließlich breit gefächert: Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Medienkommunikation aber auch Europastudien und Interkulturelle Kommunikation sind bei uns vertreten. Wir haben mit einigen unserer TUC-Alumni gesprochen und möchten euch gerne berichten, was diese während ihrer Zeit an der Technischen Universität Chemnitz alles erlebt haben und wieso sie jederzeit wieder dort studieren würden. Und vielleicht seid ihr ja tatsächlich gerade am überlegen, ein Studium zu beginnen, oder freut euch einfach, als langjährige Absolventinnen und Absolventen, ein wenig in Erinnerungen schwelgen zu können.
Das Erste, was uns beim Thema „TU Chemnitz“ in den Sinn kam, waren die Orangerie und die Mensa, denn hier waren die meisten von uns wohl am häufigsten anzutreffen. Besonders der Vorplatz der Mensa an der Reichenhainer Straße war bestens dafür geeignet, um lange Sommernachmittage zu verbringen, neue Bekanntschaften zu schließen und auch mal die ein oder andere Vorlesung zu verbummeln. Zur Prüfungsphase zog es uns dann verstärkt in die Bibliothek (…oder ins Flower Power). Damit meinen wir aber nicht die neue Universitätsbibliothek am Omnibusbahnhof, sondern die ehemalige „Bibliothek 1“ im Pegasus-Center. Hier schrieb man gemeinschaftlich Hausarbeiten, lernte für Klausuren oder genoss einfach nur den leicht klaustrophobischen Charme metallener Bücherregale. Klaustrophobisch war übrigens auch eine Straßenbahnfahrt mit der alten Linie 51. Und wusstet ihr, dass dort wo heute die Straßenbahn entlangfährt, früher eine Baumallee war, die bis runter zum Pegasus Center ging? Während sonniger Herbsttage, zu Beginn eines jeden Wintersemesters, hatte der Campus so immer ein ganz besonderes Flair. Und auch wenn die TU Chemnitz eine sehr internationale Universität ist, spielte für uns immer der Aspekt der Regionalität eine besondere Rolle. Als Universität der eigenen Heimatstadt, lag damit das Fremde – der neue Lebensabschnitt – nämlich nicht in der Ferne, sondern unmittelbar vor der eigenen Haustür.
Für die nötige Praxiserfahrung während des Studiums war übriges bestens gesorgt. Anfangs waren es noch Nebenjobs bei der Post, im Bekleidungsgeschäft oder als „Pfandautomat“ bei Kaufland in der Leergutabteilung. Später dann Stellen als studentische Hilfskraft an der Uni oder als Werkstudent:in bei einem der vielen Unternehmen in Chemnitz. Vom vermeintlich „zu theoretischen Studium“ haben wir so kaum etwas gemerkt und beim Career Service der TU Chemnitz ist man immer fündig geworden, wenn man auf der Suche nach einem neuen Nebenjob war.
Was würden unsere Kolleginnen und Kollegen neuen Studierenden der TU Chemnitz mit auf den Weg geben? Allem voran natürlich, das Studi-Leben zu genießen! Das heißt viel unternehmen, ordentlich feiern, jede Menge Freundschaften schließen und die Zeit möglichst dafür nutzen, sich bestmöglich auszuprobieren. Gleichzeitig raten wir aber auch, nicht immer nur den leichtesten Weg zu gehen. Zum Beispiel nur Veranstaltungen zu belegen, die schnell gute Noten einbringen. Stattdessen zahlt es sich hin und wieder aus, Herausforderungen anzunehmen und auch einmal das ein oder andere Risiko einzugehen. Und so gesehen kann das Studierendenleben als ein Spagat verstanden werden, zwischen der großen zur Verfügung stehenden Freiheit und dem Umstand, dass man während dieser Zeit natürlich auch die Weichen für sein weiteres Leben stellt. Denn was man sich bewusst machen Muss ist, dass man während dieser Phase durchaus auch eingeladen ist, Fehler zu machen. Ein Studiengangswechsel ist nicht gleich das Ende der Welt, ebenso wie eine verhauene Prüfung. Und sich von etwaigen Rückschlägen nicht direkt aus der Bahn werfen zu lassen, gehört genauso zum Studierendenleben dazu, wie sich nach einer durchgefeierten Nacht morgens ins Seminar zu quälen.
Zum Abschluss wurden alle noch gefragt: Man kann nicht in Chemnitz studiert haben, ohne…?
- …Mittwochs im Fuchsbau gewesen zu sein.
- …einmal im (ehemaligen) Copyshop an der Mensa gedruckt zu haben.
- …die allseits beliebte „Allespfanne“ in der Mensa gegessen zu haben.
- …absoluter Nischl-Fan geworden zu sein.
- …auf der Semesterauftaktparty abgetanzt zu haben.
- …im Mensa Eingangsbereich Promoter abgewimmelt zu haben.
- …wöchentlich ein Rektorrundschreiben im E-Mail Postfach gehabt zu haben (#generationstrohmeier)
- …jemanden im Computerpool besucht zu haben, der gerade seine Abschlussarbeit schreibt
- …auf einer WG-Feier auf dem Sonnenberg gewesen zu sein.
- …mit Restalkohol 7:30 Uhr in der Vorlesung gesessen zu haben.
- …bei Ilmaz auf der Reichenhainer Straße, oder Alan auf der Zschopauer Straße einen Döner geholt zu haben