Recruiting: Was Bewerbern wichtig ist - Teil 3

Schon am Ende des Jahres haben wir uns mit der großen Recruiting-Studie von Softgarden beschäftigt, bei der insgesamt 6700 Teilnehmende befragt wurden. Mit dem Start in das Jahr 2021 folgt nun der dritte und letzte Teil, in dem es um die Candidate Journey und Besonderheiten bei den verschiedenen Einstiegspunkten gehen soll. Besonders im Fokus steht dabei, welche Faktoren die einzelnen Kandidaten überzeugen im Prozess zu bleiben und wie die einzelnen Bewerbergruppen charakterisiert werden können.

An welchem Punkten starten die einzelnen Kandidaten?

Wie schon in Teil zwei zu erkennen war, spielt die Online-Jobbörse weiterhin eine wichtige Rolle für Interessenten und Bewerbende. Über 40% der Befragten gaben an, über eine dortige Anzeige in die Candidate Journey einzusteigen. Das ist der mit Abstand größte Anteil in der Umfrage. Über ein Viertel startet direkt auf der Website des Unternehmens, was die eigene Karriereseite zu einem wichtigen Start- und Kontaktpunkt für Interessenten und Bewerbende macht. Schon deutlich weniger Befragte finden mit knapp 13% Ihren Einstieg über soziale Medien wie Xing oder LinkedIn. Google Jobs folgt knapp dahinter mit 10,5% auf Platz vier. Eine Interessante Erkenntnis: Insgesamt starten über 90% der Befragten die Candidate Journey online. Nur eine kleine Minderheit wird durch eine Empfehlung oder eine direkte Ansprache auf die Vakanz aufmerksam. Für Unternehmen ist es also enorm wichtig online präsent zu sein und von Interessenten und potentiellen Kandidaten gefunden zu werden. Dagegen irrelevant ist mittlerweile der Printbereich: Nicht einmal 1% der Befragten gab an, hier den Bewerbungsprozess zu starten.

Was zeichnet die Bewerbergruppen der einzelnen Startpunkte aus?

Durch die verschiedenen Wege und Möglichkeiten sich bei seinem zukünftigen Arbeitgeber zu bewerben, kann sich jeder Kandidat seinen favorisierten Kanal auswählen. Interessenten, die sich über eine Anzeige bewerben, unterscheiden sich dabei durchaus von Kandidaten, die andere Kanäle wählen. Aus diesem Grund lohnt es sich, die wichtigsten Eigenschaften der einzelnen Zielgruppen nachfolgend zu betrachten.

Online-Jobbörse: Die Jobbörse ist immer noch das mit Abstand wichtigste Tool, um Bewerbende auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen. Allerdings ist das Durchschnittsalter hier im Vergleich mit 35 Jahren relativ hoch. Die Stellenanzeigen werden also eher von Professionals mit langjähriger Berufserfahrung genutzt, der Anteil von Studierenden und Absolventen fällt geringer aus. Auffällig ist, dass die Nutzung von Unternehmensbewertungen in der Anzeige eine besonders hohe Wirkung besitzt. Außerdem zeichnet die Bewerbenden aus, dass sie im Vergleich geduldiger bei komplexen und langwierigen Bewerbungsprozessen ist und eher bereit ist, ein Anschreiben anzufertigen.

Karriereseite des Unternehmens: Bewerbende, die direkt über die Karriereseite zum Unternehmen finden, sind im mit rund 33 Jahren im Durchschnitt etwas jünger als beim Jobportal. Damit einhergehend sinkt die Berufserfahrung der Kandidaten etwas. Die Bewerbenden dieser Gruppe sind häufig akademisch ausgebildet und der Anteil der Studierenden fällt höher aus. Besucher der Firmenseite möchten sich intensiver über das Unternehmen informieren, deshalb ergibt sich eine deutlich höhere Empfänglichkeit für Videos als in anderen Gruppen. Zudem sind Bewerbende im Vergleich um einiges motivierter, ein Anschreiben zu verfassen.

Netzwerke wie Xing oder LinkedIn: Obwohl es sich bei Netzwerken wie LinkedIn oder Xing um Social Media Plattformen handelt, ist das Durchschnittsalter der Bewerbenden hier mit 35,5 Jahren höher als bei Stellenanzeigen und Karriereseiten. Das ist im ersten Moment vielleicht etwas überraschend, schreibt man Social-Media-Affinität ja eher den jüngeren Generationen zu. Schaut man sich die Bewerbergruppe genauer an, macht das Alter aber wieder Sinn. Im Vergleich zu den anderen Startpunkten finden sich bei den Netzwerken viele Führungskräfte und HR-Experten. Auch Selbstständige sind in dieser Gruppe deutlich mehr vertreten als in anderen. Kandidaten aus Online-Netzwerken besitzen somit besonders viel Berufserfahrung. Die überdurchschnittliche Expertise sorgt aber auch dafür, dass diese Bewerbergruppe ungern mehr Zeit als nötig investiert und gern auf Anschreiben und langwierige Prozesse verzichtet. Zudem legt sie einen besonders hohen Wert auf ausführliche Job Insights und hohe Firmenbewertungen.

Google Jobs: Nicht bei Social Media aber dafür bei Google findet sich eine im Vergleich besonders junge Zielgruppe. Das Durchschnittsalter liegt bei 29 Jahren und der Anteil der Studierenden und Absolventen ist hier am größten. Dementsprechend ist die durchschnittliche Berufserfahrung geringer als in anderen Bewerbergruppen. Direkte Anzeigen über Google Jobs werden dabei öfter geklickt als generische und gesponserte Anzeigen. Besonderes Interesse zeigt die Bewerbergruppe für angegebene Arbeitszeiten, sowie Informationen zu Work-Life-Balance und Nachhaltigkeit. Außerdem weist sie eher geringe Geduld für lange Prozesse und Wartezeiten auf und formuliert ungern Motivationsschreiben. Für Unternehmen ist wichtig zu beachten, dass die Suchgewohnheiten der Young Professionals und die Verwendung von Google mitwachsen wird. Zukünftig werden also auch viele Fachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung ihren nächsten Job über die Suchmaschine finden. Dieser Startpunkt der Candidate Journey sollte also auf keinen Fall ignoriert oder unterschätzt werden.

 

Zusammenfassung

Es gibt zahlreiche Startpunkte der Candidate Journey. Für Unternehmen ist es wichtig, über möglichst viele auffindbar und erreichbar zu sein. Genauso wichtig ist es aber, zu erörtern, welche Bewerbergruppen man ansprechen möchte, welche Kanäle dafür besonders geeignet sind und welche speziellen Anforderungen diese Gruppen mitbringen. EffiCon hat mit seiner Präsenz auf verschiedenen Kanälen sehr gute Erfahrungen gemacht. Interessenten finden unsere Stellenanzeigen in Online-Jobbörsen, Netzwerken, bei Google Jobs und natürlich auf unserer Website. Wir versuchen uns dabei auch immer an die speziellen Gegebenheiten anzupassen. Beispielsweise können sich Kandidaten über unsere Social-Media-Kanäle direkt mit einem Klick bewerben. So erfüllen wir den Wunsch dieser Zielgruppe nach schnellen und schlanken Prozessen.

Allerdings lassen sich manche Vakanzen selbst durch die tollste Anzeige einfach nicht besetzen. Das passiert immer häufiger, da viele Fachkräfte fehlen. Das ist aber nicht schlimm, denn hier kommen wir ins Spiel. Sie benötigen Hilfe bei der Stellenbesetzung? Kein Problem: Rufen Sie uns an oder füllen Sie einfach das Formular auf unserer Homepage aus und wir kontaktieren Sie umgehend.

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