Ingenieure ohne Grenzen

Heute stellen wir euch den letztjährigen Gewinner unseres Herzensprojektes vor die Organisation Ingenieure ohne Grenzen e.V., deren Dresdner Regionalgruppe den Ausbau der Sunrise Academy in Taveta/Kenia unterstützt.

Bevor wir ins Detail gehen, was die Ingenieure ohne Grenzen e.V. sind und deren Ziele und Maßnahmen beinhalten, möchte ich zunächst die Vertreter der Regionalgruppe Dresden, Michael Hofmann und Oliver Wege, herzlichst in der EffiCon Niederlassung Dresden begrüßen.

Bitte stellt euch doch einmal kurz vor.

Michael: Hallo, ich bin Michael Hofmann, seit 1 ½ Jahren bei den Ingenieuren ohne Grenzen und ich habe mir das Thema „Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising“ auf die Fahne geschrieben. Meine Aufgabe bei den Ingenieuren ohne Grenzen ist demzufolge, unsere Organisation in Dresden, aber auch gesamt Sachsen bekannter zu machen und Kontakte zu Unternehmen wie EffiCon zu knüpfen.

Beruflich bin ich im Technischen Vertrieb tätig, zu neudeutsch Key-Account-Manager und bin für Großkunden in China verantwortlich. Ich habe demzufolge den technischen Einblick, aber auch die ökonomische Perspektive, wenn es bspw. um Vertragsverhandlungen geht.

Oliver: Hi, ich bin Oliver Wege seit 4 Jahren bei den Ingenieuren ohne Grenzen und für mich hat die ehrenamtliche Arbeit in der Regionalgruppe Berlin während meines Studiums begonnen, was übrigens typisch für unsere Mitglieder ist, bereits während des Studiums damit zu starten.

In den letzten Jahren konnte ich bereits viel praktische Erfahrungen sammeln, da ich als Bauingenieur und Projektleiter an einigen Projekten in Berlin beteiligt war. Vor kurzem bin ich durch einen beruflichen Wechsel nach Dresden gezogen und habe mich direkt in diese Stadt verliebt.

Schön, dass ihr beiden bei uns seid. Wer sind überhaupt die Ingenieure ohne Grenzen e.V. und was verbirgt sich hinter dieser Organisation?

Michael: Ingenieure ohne Grenzen ist eine Organisation, maßgeblich bestehend aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich für Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit engagieren, hauptsächlich im Globalen Süden, sprich Afrika, teilweise Süd- & Ostasien, aber auch Lateinamerika. Insgesamt gibt es in Deutschland über 30 Regionalgruppen, die lokal Projekte betreuen und sich gegenseitig in Projekten unterstützen.

Bei unserer Entwicklungsarbeit im Ausland unterstützen wir lokale Partner, mit derer Zusammenarbeit wir Projekte gemeinsam stemmen. Dabei bringen wir unsere fachliche Expertise hinsichtlich Hochbau, Energieversorgung oder Wasserversorgung und -entsorgung ein, eben dort, wo der Bedarf besteht und wir fachlich unterstützen können. Natürlich findet auch eine finanzielle Unterstützung statt, in Form von Spenden oder Fördermitteln, die wir dafür z.B. als Firmenspenden in Deutschland akquirieren.

Ingenieure ohne Grenzen im Einsatz

Eine weitere Person bei unserem Gespräch ist Raik Heinemann, Niederlassungsleiter von Dresden und Sales Manager bei EffiCon. Lieber Raik, warum sitzen wir heute hier in der Niederlassung Dresden mit den Ingenieuren ohne Grenzen zusammen und was ist die Verbindung zu deiner Person?

Raik: Ja, zunächst freue ich mich, dass wir uns heute hier in Dresden zusammengefunden haben und ihr unserer Einladung nachgekommen seid.

Wie bin ich auf die Ingenieure ohne Grenzen aufmerksam geworden? Dazu gibt’s eine kurze, lustige Geschichte. Im letzten Jahr haben wir als EffiCon an der Veranstaltung „Dresden is(s)t bunt“ teilgenommen und da bin ich natürlich auch bei den anderen Teilnehmern herumgestiefelt und habe geschaut, was die so machen und wer teilnimmt. Nach einer Weile bin ich dann bei eurem Stand gelandet und meinte zu euch, ich bräuchte mal einen waschechten Ingenieur, der unseren Banner wind fest aufstellen kann, da ich nur zwei linke Hände habe (alle lachen). Und so bin ich mit Michael ins Gespräch gekommen, habe von den Ingenieuren ohne Grenzen mehr erfahren und habe mich dann dazu entschieden, dies als mein Herzensprojekt 2022 ins Rennen zu schicken.

Was für ein lustiger Zufall. Kannst du noch einmal kurz erzählen, wie die Herzensprojekte von EffiCon überhaupt entstanden sind?

Raik: Entstanden ist die Idee der Herzensprojekte im ersten Corona-Winter, als wir keine Weihnachtsfeier machen konnten und wir in einem Meeting darüber gesprochen haben, was wir mit dem geplanten Budget machen können. Und da kam der Gedanke auf, das Geld an Organisationen zu spenden, wobei die Mitarbeiter Projekte vorschlagen können und der Gewinner durch eine Abstimmung ermittelt wird. Trotz dessen, dass wir im letzten Jahr wieder eine Weihnachtsfeier durchgeführt haben, ist das Herzensprojekt geblieben und soll auch in der Zukunft weitergeführt werden.

Welche konkreten Projekte unterstützen die Ingenieure ohne Grenzen?

Oliver: Die Projekte sind sehr breit gefächert, lassen sich aber in zwei Bereiche einordnen. Zum einen in die Projekte, die im Ausland durchgeführt bzw. gefördert werden, was meistens immer technische Projekte sind. Zum anderen in die Bildungsinlandprojekte zum Beispiel auch hier in der Regionalgruppe Dresden, bei denen wir uns für interkulturelleren Austausch einsetzen. Ein aktuelles Projekt in Dresden ist beispielsweise der „Interkulturelle Austausch für Menschen im besten Alter“ in Kooperation mit den Technischen Sammlungen Dresden.

Michael: Genau besonders bei der Arbeit im Ausland ist uns auch wichtig, Wissen weiterzugeben, da wir als Unterstützer irgendwann „aussteigen“ und diese Gebäude dem Projektpartner übergeben werden. Sprich die Personen vor Ort müssen in der Lage sein, Wartungen selbstständig durchzuführen oder mit lokalen Unternehmen vor Ort zu betreiben. Dies ist sehr wichtig, damit im Sinne der Nachhaltigkeit das Projekt eine langfristige Zukunft hat.

An wie vielen Projekten wart ihr schon beteiligt und demzufolge welche Länder habt ihr schon bereist?

Michael: Da ich noch nicht so lange bei den IOG bin, ist es aktuell mein erstes Projekt, aber Oliver kann da bereits mehr Erfahrung aufweisen.

Oliver: Ja, das stimmt. Ich bin schon an mehreren Projekten beteiligt gewesen und durfte demzufolge mehrere Länder bereisen, insgesamt ca. 8 Länder. Meine zwei Herzensprojekte sind in Ruanda und Kenia gewesen, da ich diese von Anfang bis zum Ende begleiten durfte. Bei beiden Projekten war ich in der Projektleitung tätig und habe innerhalb vom Verein als Freelancer gearbeitet. Jedoch unterscheidet es sich auch, ob wir nur für beispielsweiße eine Erstellung einer Statik in das Projekt hinzugeholt werden oder ein Projekt vom Anfang bis zum Ende mit betreuen. Deswegen lässt es sich schwer festhalten, an wie vielen Projekten ich bis jetzt beteiligt war.

Für uns ist nun natürlich spannend, was mit unserer Spende in Höhe von 1000€ passiert und welchem Projekt diese zugutekommt?

Oliver: Für viele Spender ist das natürlich das Wichtigste zu wissen, was sie denn mit ihrer Spende bewegen können und für was das Geld genutzt wird. Aus diesem Grund haben wir auf unserer Website eine beispielhafte Übersicht, in der aufgelistet ist, aus den Erfahrungen vorangegangener Projekte, was man konkret mit einem bestimmten Betrag erreichen kann. Spende ich 200€ so, können damit beispielsweise die Sanitäranlagen mit Beleuchtung in Kenia ausgestattet werden. Zusätzlich werden neue Regenwasserzisternen benötigt, wobei eine 700€ kostet. Oder ich erhalte für 150€ eine ganze LKW-Ladung mit Ziegelsteinen.

Also, da sieht man schon, was man mit 1000€ erreichen kann und wie konkret die Spende verwendet wird. Und das darf auch nicht unterschätzt werden, denn jeder Euro zählt und man sieht, man kann damit schon viel erreichen und bewegen. Deswegen bin ich auch sehr froh, heute als Vertretung der Ingenieure ohne Grenzen hier zu sein und die Spende von euch entgegen nehmen zu dürfen.

Trinkwasser IOG

Michael: Besonders wichtig ist uns auch, dass wir die lokalen Unternehmen einbeziehen und beispielsweiße die Materialien vor Ort einkaufen und nicht von Deutschland da hin verschiffen. Das ist, wie schon gesagt, auch unser oberster Ansprach, „nur“ als Unterstützer zu fungieren. Lokaler Bedarf, lokales Wissen, lokale Ressourcen und unser globales Wissen kombiniert ist dann eben für uns die Projekt - & und Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe.

Was, denkst du Raik, verbindet uns als EffiCon mit den Projekten der Ingenieure ohne Grenzen?

Raik: Ich denke, wir sollten vermehrt auch in Zukunft solche Organisationen als Unternehmen, aber natürlich auch als Privatpersonen unterstützen, da dies eine beeindruckende ehrenamtliche Arbeit ist. Zusätzlich haben wir ja ein breites Netzwerk an Projektpartnern, die wir für eure Projekte sensibilisieren wollen und natürlich auch unserer Mitarbeiter, indem wir über euch in unserer Mitarbeiterzeitung berichten werden.

IOG zu Besuch bei EffiCon in Dresden

Habt ihr zum Abschluss noch einen Wunsch, eine Botschaft oder einen Appell an unsere Leser?

Oliver: Ja, definitiv! Da ich ja nun als Statiker in einem klassischen Ingenieurbüro arbeite, betrifft auch mich das aktuelle Thema „Bauwende“ stark, und die Not ist groß. Und da glaube ich tatsächlich, dass wir von der Baukultur, wie die Menschen in anderen Ländern leben und bauen, auch sehr viel lernen können, speziell von dieser Einfachheit. Deswegen bin ich der Meinung, sollten wir uns auch mal einen Schritt zurücknehmen.

Zudem appelliere ich an jeden, sich in ehrenamtliche Organisationen einzubringen, da man viel lernen kann und neue Perspektiven auf Themen erhält.

Dann bedanken wir uns bei euch für euren Besuch und wünschen euch viel Erfolg bei zukünftigen Projekten! Toll, was ihr ehrenamtlich in eurer Freizeit bewegt!

#ingenieureohnegrenzen #wirbauenzusammen

 

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