Mein Arbeitsalltag in der Automobil-Branche

 

Wie sieht die Arbeit in unserem Unternehmen eigentlich aus? Wir wollen Ihnen einen kleinen Eindruck verschaffen welche Herausforderungen und Entwicklungen unsere Mitarbeiter in ihren Projekten begleiten. Den Anfang macht Rico Schreiber, er ist aktuell zuständig für Lackierprozesse, doch die Automobilbranche hält noch viele weitere spannende Tätigkeiten bereit:



Hallo liebe Leser, mit diesem kurzen Artikel möchte ich euch gern einen kleinen Einblick in meine ersten vier Jahre als Ingenieur in der Automobilindustrie geben. Warum fragt ihr euch? Weil ich in diesen vier Jahren bereits unheimlich viele Erfahrungen in verschiedenen Bereichen machen konnte. Vom Erproben und Analysieren von Porsche Fahrzeugen, über Spitzenmotorsport, bis hin zu neuen Ansätzen namhafter Hersteller, Elektrofahrzeuge zu entwickeln.

Schreiber Profilbild

Und wie? Indem ich mich Ingenieursdienstleistern angeschlossen habe!

Geboren in der vom Automobilbau geprägten Region Westsachsen, war für mich bereits in jungen
Jahren klar, dass ich mich auch beruflich einmal mit dem Kraftfahrzeug beschäftigen und meine
Passion zur Profession machen möchte. Nach der Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker und
dem Studium der Kraftfahrzeugtechnik in heimatlichen Gefilden, bekam ich die Chance über einen
Ingenieursdienstleister im Entwicklungszentrum Weissach bei der Porsche AG, im Bereich der
Breitenerprobung meine erste Stelle als Ingenieur anzutreten. Aufgrund meiner Vorbildung und
meines Interesses für Getriebetechnik habe ich mich hier mit der Analyse von Potentialen im
Getriebebereich befassen dürfen. Sowohl funktionale- als auch anmutungsqualitative Belange
standen hierbei im Vordergrund. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass es ziemlich fordernd war, als
junger Ingenieur in einem Serienbetreuungsteam voller „alter Hasen“ die eigenen Ansichten und
Meinungen durchzusetzen.

Hat man dies geschafft, braucht es noch einen langen Atem, denn die
Wege vom Entdecken des Potentials bis in das Serienfahrzeug sind lang. Das erste Jahr verging wie
im Flug und ich habe sowohl fachlich, als auch was das Herangehen an typische
Ingenieursaufgaben betrifft, eine ganze Menge gelernt. Das Beste an dieser Aufgabe war aber ohne
Zweifel die Tatsache, dass ich die Fahrzeuge nicht nur selbst fahren durfte, sondern sogar musste.
Denn nur so war es mir möglich, die Systeme und ihre Potentiale zu „erfahren“.
Als sich anno 2015 die Möglichkeit ergab, eine Stelle im Motorsportbereich der Porsche AG
anzutreten, ließ ich mich natürlich nicht lange bitten. Dabei kam mir wieder die Tatsache zugute,
dass ich in Arbeitnehmerüberlassung tätig war, denn so war der Wechsel quasi von einem Tag auf
den nächsten möglich. Bis auf die Tatsache, dass ich auch hier wieder das Getriebe des Fahrzeuges
qualitätsseitig betreuen durfte, war nun aber alles anders. Als „Ein-Mann-Qualitätsarmee“ in den
Bereichen Q-Planung, -Lenkung und -Sicherung waren schnelle Entscheidungen nötig und an der
Tagesordnung. Die Entwicklungsgeschwindigkeit in diesem Bereich ist nicht mit der
Serienentwicklung zu vergleichen. Nahezu wöchentlich galt es hier, neue Entwicklungsstände
adäquat mit Prüfmerkmalen zu versehen, diese termingerecht ab zu prüfen und in engem
Lieferantenkontakt zu stehen, um auf Abweichungen reagieren zu können. Hier musste man auch
als Qualitätsingenieur Teil der Entwicklungsmanschaft sein, um am Puls der Zeit zu bleiben. Da
sich das komplette Team auf nur etwas mehr als 300 Mitarbeiter beschränkte, waren die Wege kurz
und der Kontakt zu den Kollegen zumeist freundschaftlich. Dies schaffte eine sehr konstruktive
Arbeitsatmosphäre die wiederum im sportlichen Erfolg des Fahrzeuges mündete. Zwei mal durfte
ich den Sieg bei den 24Stunden von LeMans mit bejubeln, was ich sicher für immer in Erinnerung
behalten werde.


Als sich zur Mitte des Jahres 2017 abzeichnete, dass sich die Porsche AG im Bereich Motorsport
neu ausrichten wird, machte auch ich mir erneut Gedanken über meine eigene zukünftige
Ausrichtung. Und auch zu dieser Zeit kam mir wieder zugute, dass ich als Dienstleistungs-Ingenieur
schnell agieren und den Einsatzort wechseln konnte. Ich erhielt ein Angebot aus meiner Heimat,
dass ich nicht ablehnen konnte, denn es galt ein Elektrofahrzeug eines großen, deutschen
Automobilherstellers während seiner Entwicklung zu begleiten. Nach einigen Jahren
Getriebetechnik wollte und konnte ich mich nun mit anderen Bereichen des Fahrzeuges befassen
und sowohl Innenraum als auch Exterieur-Konzepte aus der Sicht der Qualitätsplanung und
-Sicherung bewerten. Die größte Herausforderung war dabei die Konstellation der verschiedenen
Gewerke, da dieses Fahrzeugprojekt als sogenanntes „Halo-Projekt“ gestartet worden ist und somit
diverse Entwicklungsaufgaben an Dienstleistungsunternehmen vergeben worden sind. Die dadurch
entstehenden Schnittstellen zu managen war sehr aufwändig und fordernd aber auch an dieser Stelle
habe ich wieder sehr viel lernen können.
Nun ist es leider so, dass neue Ansätze in der Fahrzeugentwicklung, wie auch die Untervergabe von
Entwicklungsaufgaben dazu führen, dass selbige während des laufenden
Produktenstehungsprozesses neu ausgeschrieben werden. Dies machte es notwendig, dass ich mich
nun abermals neu orientieren und anderen Aufgaben widmen muss und möchte.

Und an dieser Stelle schließt sich der Kreis, denn als Mitarbeiter der EffiCon muss ich mir keine Sorgen
machen, dass ich nun nichts mehr zu tun hätte. Ich werde mich zukünftig mit dem Thema
Lackierprozess in einem Automobilproduktionswerk beschäftigen dürfen und damit einen weiteren
Bereich der Fahrzeugentwicklung und Fertigung intensiver kennenlernen.
Ich freue mich auf diese neue Herausforderung und auf die nächsten vier Jahre!

 

Wir danken Herrn Schreiber für seinen umfangreichen Erfahungsbericht! Haben Sie Lust bekommen eine ähnliche Laufbahn einzuschlagen - bei uns gibt es immer etwas zu tun, auch abseits der Fahrzeugentwicklung!

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