Wenn Kindheitsträume wahr werden

Rohit kommt aus Indien und ist seit 6 Jahren in Deutschland zuhause. Damit hat er sich quasi einen Kindheitstraum erfüllt. Was er hier am meisten schätzt? Die Präzision und Innovation. Im ersten Teil des Interviews erzählt er uns, wie er zu EffiCon gekommen ist und welche Tipps er für den Berufseinstieg an andere ausländische Bewerber hat.

Hallo Rohit, bitte stell dich doch kurz mal vor!

Ja, gerne. Ich bin Rohit, 28 Jahre alt und bin Ende 2014 nach Deutschland gekommen, um hier ein Masterstudium zu beginnen. Meinen Bachelor habe ich in Indien in der Fachrichtung Elektrotechnik und Kommunikation gemacht. Schon seit meiner Kindheit wollte ich nach Deutschland kommen, weil ich immer schon ein Bild im Kopf hatte. Zum Beispiel hatte ich in der 6. Klasse einen Kugelschreiber, der war von Cello, einer deutschen Firma. Ich schreibe seitdem mit keiner anderen Marke. Außerdem war mein Opa schwerhörig und aus Deutschland hat er ein Hörgerät bekommen, das wurde importiert. Wenn ich an Deutschland denke, verbinde ich es immer mit Qualität. Deswegen wollte ich im Falle einer Auswanderung genau hier her.

Hat sich das denn bestätigt? Du bist ja inzwischen ein paar Jahre hier.

Ja, auf jeden Fall. Es gibt viele Gründe, warum es mir hier so gefällt.  Auch das Masterstudium an der TU Chemnitz war super, aber komplett anders zu meinem Bachelorstudium. In Indien habe ich viele Bücher gelesen und so gelernt und hier läuft ganz viel digital, mit Präsentationen und so weiter.

War der Studiengang in Chemnitz auf Englisch?

Ja genau.

Okay, wie hast du dann aber so gut Deutsch gelernt?

Der Sohn von einem Freund meines Vaters lebt in Berlin, er ist inzwischen fast wie ein Bruder für mich. Er hat mir einen guten Rat gegeben: wenn du langfristig in Deutschland bleiben und hier arbeiten möchtest, dann musst du auch die Sprache lernen. Und damit hat er recht. Wenn man nur für 6 Monate in einem anderen Land ist, dann geht es vielleicht auch ohne Sprachkenntnisse. Aber für mich stand von Anfang an fest, dass ich Deutsch lernen will. Das macht das Leben hier viel einfacher. Mir hat es sehr geholfen, dass ich nie im Studentenwohnheim gelebt habe, weil man da schnell in einer Gruppe mit anderen Indern ist. Stattdessen habe ich mit Deutschen in einer WG gelebt, das hat mir sehr geholfen.

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, dass es an der Uni immer diese Gruppenbildung gibt. Was natürlich sehr schade ist, denn so kann man sich ja gar nicht integrieren.

Ich denke, dass die Leute das Gefühl haben, wir wollen uns gar nicht vermischen. Was aber so meist nicht stimmt. Allerdings habe ich aber auch Freunde, die sind schon 4 oder 5 Jahre hier und sprechen kaum ein Wort Deutsch, weil sie aber auch keine Lust haben es zu lernen und nur hier studieren und kurz arbeiten wollen und dann direkt wieder nach Indien gehen. Das ist natürlich Ansichtssache aber die Mentalität finde ich persönlich nicht gut.

Aus unserer Sicht ist es leider auch schwierig, wenn man gar kein Deutsch sprechen kann und es auch nicht lernen will. Dabei geht’s vor allem darum, dass die Kollegen sich dann schlechter ins Team einbringen können. Und wir möchten schon, dass sich alle Mitarbeiter wohlfühlen und da spielt Kommunikation eben eine sehr große Rolle.

Ja, das sehe ich auch so und man muss dazu bereit sein, die Sprache zu lernen. Ich hatte auch alle Vorstellungsgespräche auf Deutsch.

Apropos Bewerbungsgespräche. Wie bist du denn zu EffiCon gekommen?

Als ich meine Masterarbeit zum Thema Machine Learning geschrieben habe, bin ich ganz klassisch auf Jobsuche gegangen. Ein Freund von mir, er arbeitet in München in der Automotivebranche, hatte bei EffiCon ein Gespräch und hat euch mir weiterempfohlen. Also habe ich mir die Homepage angeschaut und habe eine Stelle gefunden, die zwar nur zu ungefähr 80 Prozent zu mir passt, aber ich habe mich trotzdem mal beworben und auch direkt eine Mail erhalten, dass die Unterlagen angekommen sind. Eine Woche später habe ich bereits einen Anruf von Herrn Heinemann bekommen. Das war sehr schnell. Er meinte, dass mein Profil interessant ist und er schnell auf Partnerunternehmen zugehen wird. Das hat dann ungefähr einen Monat gedauert, bis er sich wieder bei mir gemeldet hat. Es lag wohl aber daran, dass das Feedback vom Partner auf sich warten ließ, weil die sich zwischenzeitlich personell verändert haben.

Aber wir hatten ja gute Nachrichten, richtig?

Genau, Raik hat mir mitgeteilt, dass mich ein Projektpartner in Dresden kennen lernen möchte. Und das hat mich sehr gefreut. Ich habe dann gefragt, ob ich mich auf das Gespräch irgendwie vorbereiten soll und was ich mitbringen muss. Ich hatte nämlich auch ein wenig Bedenken, da die Anforderungen sehr hoch waren, inhaltlich klang die Stelle aber sehr spannend und für mich passend.

Wie hat Raik reagiert?

Er meinte, dass ich darüber erstmal nicht nachdenken soll, sondern einfach nur gute Laune mitbringen soll. (lacht)

Ja das klingt nach ihm, ist aber auch ein wirklich guter Tipp…

im zweiten Teil wird uns Rohit noch berichten, wie sein Vorstellungsgespräch gelaufen ist und (Spoileralarm!!! – er hat den Job bekommen) wie ihm seine neue Arbeit gefällt.

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