Wir lieben Sachsen. Aber zugegeben, alles passt uns natürlich auch nicht. Zum Beispiel spricht sich seit einiger Zeit herum, dass im Besonderen einige Sachsen, um es milde auszudrücken, gegen die kulturelle Vielfalt sind. Dabei sind wir Sachsen nicht (alle) braun, sondern bunt und #wirsindmehr.
Außerdem ist heute internationaler Tag gegen Homophobie. Passend dazu wollen wir die Vielfalt der Menschen unter die Lupe nehmen, denn diese spielt nicht nur in privaten Belangen eine Rolle, sondern erstreckt sich auch in den beruflichen Alltag.
Beginnen wir mit dem Klassiker: der Unterschied zwischen Mann und Frau im Berufsleben. Wie viele Klischees fallen euch zum Beispiel zum Thema Frauen ein? Frauen haben in technischen Berufen nichts zu suchen und im Vorstand schon gar nicht. Frauen werden schlechter bezahlt und wenn sie auch noch Kinder haben, dann gehören sie ja wohl hinter den Herd und nicht an den Schreibtisch. Du bist über 50 und suchst einen neuen Job? Viel Glück!
An dieser Stelle würden wir gern das Buzzword „Diversity“ in die Runde werfen. Ihr kennt das ja bereits von uns! ;-)
Klären wir also kurz den Begriff. Diversity Management ist im Bereich des Personalmanagements angesiedelt und beschreibt, dass die vielfältigen Fähigkeiten und Eigenschaften aller Mitarbeiter genutzt werden, um die Unternehmensziele zu erreichen. Klingt logisch, schließlich hat jeder Mensch spezielle Skills oder Eigenarten, die sehr nützlich sein können. Mit Vielfalt sind einerseits äußerliche Merkmale, wie ethnische Zugehörigkeit, Alter, Geschlecht oder Behinderungen gemeint. Andererseits zählen auch subjektiv wahrnehmbare Unterschiede dazu, wie die sexuelle Orientierung oder die religiöse Zugehörigkeit.
Der erste Schritt besteht zunächst darin, die Vielfalt anzunehmen, Diskriminierung innerhalb und außerhalb der Arbeitswelt zu bekämpfen und allen Menschen die gleiche Chance zu ermöglichen. Im nächsten Schritt sollten die unterschiedlichen Eigenschaften, Hintergründe und Erfahrungen aller Mitarbeiter genutzt werden, um das Unternehmen optimal voranzubringen.
In der praktischen Umsetzung sind die Möglichkeiten so vielfältig wie das Thema an sich. Ältere, oder sagen wir besser erfahrene Mitarbeiter, können zum Beispiel ihr Wissen an neue Mitarbeiter geben. Durch Internationalisierung können der Einstieg des Unternehmens auf den globalen Markt und das Knüpfen von internationalen Geschäftskontakten erleichtert werden. Oder noch viel besser: stellt euch vor, der neue Kollege (m/w/d) aus Spanien führt auf Arbeit die Siesta ein und bringt gelegentlich Paella für alle mit. Da hat ja jeder etwas davon. Demnach haben alle Mitarbeiter etwas an sich, was für das Unternehmen eine Bereicherung ist. So entstehen auch oft neue Herangehensweisen beim Lösen von Problemen, die Innovationsfähigkeit erhöht sich und Betriebsblindheit wird dabei zum Fremdwort.
Diversity Management meint aber nicht, dass wir auf Biegen und Brechen Mitarbeiter aus mindestens 10 Nationen im Team haben müssen (auch wenn das nicht schlecht wäre). Es heißt vor allem, dass die Individualität des Einzelnen im Mittelpunkt steht und zum Vorteil aller genutzt wird. Wir sollten individuelle Unterschiede und das Vorhandensein unterschiedlicher Werte, Verhaltensmuster und Glaubensvorstellungen als Bereicherung ansehen, in unseren Berufsalltag integrieren und gemeinsam daran wachsen. Für uns bedeutet es eine Atmosphäre zu schaffen, die allen Menschen die gleichen Chancen einräumt beruflich durchzustarten. Unabhängig von Alter, Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Wir wollen niemanden in Schubladen stecken, sondern allen die Möglichkeit geben, sich selbst zu verwirklichen und die Einzigartigkeit in unser Team einfließen zu lassen, denn jeder ist auf seine eigene Art und Weise besonders. Oder anders ausgedrückt und um endlich Goethe zu zitieren: EffiCon - Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein (Das hat er so gesagt!).