EffiCon Herzensprojekt: Lukas‘ Stern e.V.

Heute ist bei uns im Blog Christian vom Verein Lukas‘ Stern zu Gast. Bei unserer Spendenaktion zur letzten Weihnachtszeit habt ihr sie auf den ersten Platz gewählt. Da wird es allerhöchste Zeit, dass wir euch mal vorstellen, was ihr mit eurer Stimme bewirkt habt! :-)

Hallo Christian, schön, dass du heute bei uns in Meerane bist und uns euren Verein nochmal näher vorstellst. Was kannst du uns denn so über euch erzählen?

Den Lukas‘ Stern e.V. gibt’s seit 6 Jahren und wir sind ein völlig privat gegründeter Verein. Wir sind auch nicht auf Mitgliederwachstum ausgelegt, wie beispielsweise Kultur- und Sportvereine, unser Ziel ist es Menschen zu helfen und Wünsche zu erfüllen. Unser Team besteht im Kern aus 8 Personen, die wirklich bis zu 20 Stunden die Woche daran arbeiten, neben ihrem Hauptjob, und die restlichen Menschen werden situativ eingesetzt und nur für bestimmt Dinge gebraucht. Wir machen das alle auch komplett ehrenamtlich. 2016 haben wir mit 2 Projekten im Jahr angefangen und nun können wir alle zusammen um die 70 Projekte im Jahr stemmen. Das ist natürlich ein großer zeitlicher Aufwand, weil wir die Menschen in den „Projekten“ auch alle kennenlernen wollen. Das passiert dann meist am Wochenende oder nach Feierabend. Die meisten Mitglieder haben eben ihre eigene Geschichte, warum sie das tun und unterstützen.

Was ist denn deine Geschichte?

Ich habe 2 Söhne und der Große ist von Geburt an behindert. Uns wurde es 2-mal ermöglicht nach Amerika zu reisen und dort eine Delfin-Therapie zu machen – alles durch Spenden finanziert. Eine Therapie mit allem Drum und Dran kostet so um die 25 000 € und das kann man sich nicht mal so eben vom Gehalt absparen. Später haben meine Frau und ich uns überlegt, dass wir gern etwas zurückgeben wollen. Also lag es nahe, dass wir uns im Verein engagieren.

Sind die Projekte dann eher hier in der Region?

Ja, wir sind eher in Mitteldeutschland unterwegs - das ist unser Einzugsgebiet. Also von Thüringen bis Bautzen und oberhalb von Leipzig. Wir haben aber auch schon in Hannover oder Stuttgart geholfen, wir sind da nicht zu streng. Es kommt immer darauf, welche Rahmenbedingungen gegeben sind.

Wer darf sich denn bei euch auf einen Herzenswunsch bewerben?

Im Prinzip gibt es da keine Einschränkungen bezüglich Krankheitsbild, Behinderung, Geschlecht oder Alter. Es kommen immer Menschen auf uns zu und wir schauen, wie und ob wie die Wünsche erfüllen können. Meist kommen die Anfragen per Mail, wir freuen uns aber am meisten über handgeschriebene Briefe, weil das sehr selten, aber persönlich ist.

Helfen euch nur Geldspenden oder unterstützen euch Firmen auch anders?

Das ist ganz breit gefächert. Man kann grob sagen, dass es 3 Kategorien von Wünschen gibt:

  • Materielle Dinge: Zum Beispiel, wenn ein Kind im Krankenhaus liegt und ein neues Handy braucht oder einen Laptop, um weiterhin Hausaufgaben machen zu können. Die sind relativ einfach zu beschaffen, es sei denn man will eine Playsation 5.
  • Auszeiten für die Familie: Die waren leider in den letzten 2 Jahren wegen Corona schwierig zu realisieren, weil beispielsweise Krebskranke Risikopatienten sind und das Risiko viel zu groß war. Aber es ist wichtig, dass Familien einfach mal eine Woche an die Ostsee können oder ins Legoland. Einfach mal aus ihrem Umfeld raus.
  • Ideelle Dinge: Wenn man einen Sportler oder eine Berühmtheit kennenlernen will, braucht man nicht unbedingt Geld, aber ein gutes Netzwerk. Diese Wünsche sind nicht so oft, aber kommen vor. Zum Bespiel arbeiten wir da auch mit den Niners in Chemnitz zusammen.

Wir können halt nicht erst loslaufen und Geld einsammeln, wenn der Wunsch schon da ist, sondern wir brauchen bisschen Vorlauf, sonst kann es auch schnell zu spät sein. Wir erfüllen an sich keine letzten Wünsche, sondern Herzenswünsche, aber leider sind oft auch letzte Wünsche dabei. Das kommt leider auch vor.

Das ist sicherlich sehr schwierig. Wie kann man damit umgehen?

Das ist schon sehr emotional, weil man oft sehr eng in die Familien mit eingebunden ist. Man wird dann auch mit zur Trauerfeier eingeladen und versucht irgendwie eine Stütze zu sein. Oft bleibt der Kontakt auch danach bestehen.

Seid ihr alleine in Projekten oder bildet ihr Teams?

Das kommt immer drauf an, wir haben viele verschiedene Leute, mit denen wir arbeiten. Es richtet sich am Ende nach dem Wunsch, wer im Projekt dabei ist. Geht’s um Ballonfahrten oder etwas mit Tieren? Brauchen wir Kontakte zum Management von bestimmten Musikern? Das Team setzt sich dann auch nach den „gebrauchten“ Personen zusammen, weil jeder sein eigenes Steckenpferd hat.

Kommt ihr auch manchmal an eure Grenzen bei der Wunscherfüllung?

Ja, wir erfüllen ja Herzenswünsche und wenn sich jemand zum Bespiel einen neuen Geschirrspüler wünscht, dann ist das nicht so unser Thema. Aber auch wenn jemand Helene Fischer kennenlernen will, ist das leider nicht so einfach möglich. Unser Netzwerk ist schon wirklich groß, aber sie bekommen jeden Tag einen Korb voll solcher Anfragen, da kommt man nicht ran. Andere Berühmtheiten haben schon mit uns gearbeitet, möchten aber nicht, dass es öffentlich wird.

Weißt du noch, für welchen Wunsch unsere Spende genutzt wurde?

Nein, das kann ich leider gar nicht sagen, aber das Geld hat uns auf jeden Fall sehr geholfen.

Das freut uns…Wir finden eure Arbeit richtig klasse und danken euch!

Wollt ihr mehr Infos zum Verein oder selbst mithelfen? Hier gibt's alle Infos. 

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