Digitales Arbeiten im Mittelstand

Die Digitalisierung macht vor keinem halt – auch vorm Mittelstand nicht. Und so ist es kein Wunder, dass dieser langsam aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und die Zahl der kleinen und mittelständigen Unternehmen, die ihre Prozesse digitalisieren, wächst. Immerhin hat ein Drittel der Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten in den letzten Jahren Digitalisierungsprojekte angestoßen und diese erfolgreich abgeschlossen bzw. ist auf dem besten Weg dahin. Und doch bleibt die Frage: Was ist mit dem Rest?

Wir wollen an dieser Stelle keine empirische Ursachenforschung betreiben, können uns aber vorstellen, dass hier vor allem Faktoren wie eine mangelhafte Infrastruktur im Bereich des Breitbandausbaus und eine entsprechende Netzabdeckung sowie strenge Gesetzgebungen (Stichwort DSGVO) ausschlaggebend sind. Auch der Fachkräftemangel – ohne entsprechend ausgebildete Mitarbeiter, die Digitalisierung als Chance begreifen und deren Folgen verstehen, sind Unternehmen in Zukunft wohl eher chancenlos – kann als Ursache herangezogen werden, genau wie fehlender Wille („Das haben wir schon immer so gemacht“) oder nicht vorhandenes bzw. freigegebenes Budget. Als größte Stellschraube für KMUs stellen sich dabei wohl die letzten beiden Punkte, der Wille und das Budget, heraus. Auf Gesetzgebung, Infrastruktur und den Fachkräftemarkt haben wir nur bedingten bis gar keinen Einfluss. Und so sind es die kleinen und mittelgroßen ersten Schritte einer Digitalisierung, die Unternehmen heute das reibungslose Weiterarbeiten ermöglichen.

Und damit sind wir schon bei der EffiCon: Als Meister der textlichen Übergänge fällt es uns an dieser Stelle sehr leicht, denn vom fehlenden Willen und entsprechenden ersten Schritten kann bei uns keine Rede sein. Ausgestattet mit Smartphone und Laptop betreiben wir in Meerane und Dresden sowieso schon eine Open Desk Policy. Jeder kann mit seinem Laptop, in Absprache mit den Kollegen, an den Schreibtisch seiner Wahl gehen, gern auch tageweise. Lediglich das Büro der Geschäftsführung ist hier, aus nachvollziehbaren Gründen, ausgeschlossen. Man findet an jedem Arbeitsplatz vor, was man zum Arbeiten braucht. Einfach den Laptop anschließen – an jedem Schreibtisch gibt es zwei feste Bildschirme sowie einen mobilen HUB mit LAN-Anschluss und Zugang zum Server – und losarbeiten. Da wir auf einem zentralen Server arbeiten, bestehen bei uns auch keine Ablageprobleme. Kein Dokument wird lediglich lokal auf dem Laptop eines Mitarbeiters abgespeichert, alles liegt zentral und für jeden einseh- und bearbeitbar auf dem Server. Zur internen Kommunikation in Form von Videochats oder kurzen, formlosen Nachrichten, der Übertragung von Daten oder der Verteilung von Tasks nutzen wir Microsoft Teams. Die Kommunikation mit unseren Mitarbeitern erfolgt telefonisch, per Mail oder Slack. Alles Dinge, die von einem Smartphone aus gut zu regeln sind. Und so ist es auch kein großes Wunder, dass uns die aktuelle Corona-Situation nicht daran hindern kann, flexibel zu reagieren und weiterzuarbeiten. Und das auch von zu Hause aus, ohne große Umstellungen vollziehen zu müssen.

Natürlich sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass wir hier vor allem vom internen Team, also Vertrieb , Recruiting, Marketing, Backoffice und Geschäftsführung, sprechen. Unsere externen Mitarbeiter sind logischerweise von den Gegebenheiten unserer Projektpartner abhängig. Aber auch hier muss man sagen, dass vor allem in den Bereichen IT und Elektronik, Entwicklung, Projekt- und Qualitätsmanagement und Logistik oft agile und funktionierende Lösungen geboten werden, so dass wir unsere Partner und Kunden problemlos weiter unterstützen können. In den Bereichen Automatisierung, Qualitätssicherung sowie den technischen Berufen stellt sich die Situation momentan etwas schwieriger dar. Dies liegt aber eher an der Grundeigenschaft dieser Tätigkeiten, nämlich, dass sie oft vor Ort und am Produkt oder Prozess selbst ausgeübt werden müssen und dies bei Werksschließungen und stehenden Produktionsanlagen einfach nicht möglich ist – an einem bestimmten Punkt hilft auch keine Digitalisierung mehr. An dieser Stelle sei jedoch kurz erwähnt, dass unsere Beziehungen zu unseren Projektpartnern langfristig ausgelegt sind und unsere Professionals, auch in der aktuellen Situation, nicht einfach abgemeldet werden, sondern deren Einsatz lediglich pausiert ist. Sollten die, sich aktuell zwangsweise im Ruhemodus befindlichen, Unternehmen nach Ostern wieder öffnen, wovon wir momentan ausgehen, dann wird jeder einzelne unserer Mitarbeiter wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren.

Und so arbeiten auch wir – aktuell von zu Hause aus – weiter, schließlich gibt es im Hintergrund genug Strippen zu ziehen, Mitarbeiter zu betreuen oder künftige Bedarfe unserer Partner zu erkennen. Das heißt auch, dass ihr euch weiter bewerben könnt, wenn ihr etwas Spannendes auf unserer Karriereseite findet. Selbstverständlich steht dort nur Spannendes und Innovatives. ;-) Und selbst, wenn es dort aufgrund der aktuellen Lage vielleicht ein klein wenig übersichtlicher aussieht als sonst und für euch speziell nichts dabei ist, versucht es doch mal mit einer Initiativbewerbung.

Die Corona-Krise wird die Herausforderungen, der sich unsere Gesellschaft und Wirtschaft bereits jetzt und auch zukünftig stellen, wie den Fachkräftemangel oder den schleppenden Netzausbau nicht lösen. Sie kann aber als Chance begriffen werden, schneller, agiler, flexibler und mutiger zu agieren und so gestärkt aus ihr hervorzugehen. Aktuell sehen wir, was in kurzer Zeit alles möglich ist, wenn nur Notwendigkeit und Wille da sind. Die Notwendigkeit sich diesen Herausforderungen zu stellen bestand schon vor Corona. Vielleicht kommt nach Corona noch der unbedingte Wille dazu. „Das haben wir zwar schon immer so gemacht, aber wie ich sehe, gibt es auch andere, effektivere Lösungen“, könnte dann eine Antwort auf die in Deutschland notwendige digitale Revolution sein.

Bleibt gesund. Und bleibt zu Hause – sofern Homeoffice eine umsetzbare Option ist.

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